CPAP-Beatmung: Gründe, Ablauf und Risiken (2024)

VonAndreas Hofmann

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CPAP (continuous positive airway pressure) ist eine maschinelle Methode zur Unterstützung der Atmung. Dabei wird ein leicht erhöhter Druck in den Atemwegen erzeugt. Das erleichtert Patienten das Einatmen und verhindert, dass sich die Atemwege verlegen. Eine CPAP-Beatmung kommt vor allem in der Intensivmedizin zum Einsatz, aber auch das Schlafapnoe-Syndrom wird damit behandelt. Lesen Sie alles Wichtige über CPAP!

CPAP-Beatmung: Gründe, Ablauf und Risiken (1)

Was ist CPAP?

Der Begriff "CPAP" ist die Abkürzung für "continuous positive airway pressure". Übersetzt bedeutet das "dauerhaft positiver Atemwegsdruck". Damit ist gemeint, dass eine Maschine in den Atemwegen und der Lunge einen Druck erzeugt, der kontinuierlich höher ist als der Umgebungsdruck. Allerdings übernimmt die Maschine dabei nicht die Atemarbeit, sondern unterstützt sie lediglich. Der Patient muss also noch in der Lage sein, eigenständig zu atmen.

Normalerweise entsteht beim Einatmen (Inspiration) in der Lunge ein Unterdruck, wodurch Luft einströmt. Beim Ausatmen (Expiration) sorgt ein Überdruck dafür, dass die Luft wieder aus der Lunge heraus gepresst wird.

Die CPAP-Geräte pumpen permanent mit leichtem Druck Luft in die Lunge. Das verhindert einerseits einen Unterdruck bei der Inspiration, andererseits muss der Patient gegen einen erhöhten Widerstand ausatmen. Die Unterstützung mit CPAP erfolgt entweder invasiv, also über einen Beatmungsschlauch (Tubus), oder nicht-invasiv mithilfe einer CPAP-Maske.

Offenhalten der Atemwege

Die CPAP-Therapie hat zwei wesentliche Effekte: Sie erleichtert dem Patienten das Einatmen und verhindert, dass die Atemwege zusammenfallen. Man kann sich das vereinfacht anhand eines Luftballons vorstellen: Wenn in ihm ein höherer Druck herrscht als in seiner Umgebung - er also aufgeblasen ist -, steht seine Wand unter Spannung und ist stabil. Sobald die Luft und damit der Druck entweichen, fällt er in sich zusammen. Weil die CPAP-Beatmung mithilfe von Druck die Atemwege stabilisiert, bezeichnet man sie auch als "pneumatische Schienung".

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Wann führt man eine CPAP-Beatmung durch?

CPAP kommt bei kranken Menschen zum Einsatz, die ohne Unterstützung zu wenig Luft bekommen, weil entweder die Lunge geschädigt ist oder die Atemwege instabil sind. Voraussetzung ist aber immer, dass die Patienten noch selbstständig atmen können.

CPAP in der Intensivmedizin

Auf Intensivstationen müssen Patienten häufig über längere Zeiträume künstlich beatmet werden, wobei man versucht, diese Dauer so kurz wie möglich zu halten. Wenn der Patient wieder selbst atmen soll, kann das aber nicht plötzlich geschehen. Denn die Atemmuskulatur ist nach längerer maschineller Beatmung geschwächt. Stattdessen müssen die Patienten langsam vom Beatmungsgerät entwöhnt werden. In der Medizin nennt man diesen Prozess "Weaning".

Die CPAP-Beatmung ist ein wesentliches Element beim Weaning, weil sie den Patienten zwarbeim Atmen unterstützt, ihm die Atmung aber nicht mehr komplett abnimmt (wie zuvor die künstliche Beatmung). Im Verlauf reduziert man dann den Druck des CPAP-Geräts Stück für Stück, bis der Patient irgendwann wieder ganz ohne Hilfe atmen kann.

CPAP bei Schlafapnoe

Ein anderes wichtiges Einsatzgebiet der CPAP-Therapie ist das sogenannte Schlafapnoe-Syndrom. Bei dieser Erkrankung erschlaffen während des Schlafes Teile der Rachenmuskulatur und verhindern dadurch, dass Luft frei einströmen kann. Das äußert sich durch lautes Schnarchen. Gravierender ist aber, dass sich die Atmung dadurch entweder verlangsamt (Hypopnoe) oder für kurze Zeit sogar ganz aussetzt (Apnoe).

In der Folge wacht der Patient oft mehrmals pro Nacht auf - ein erholsamer Schlaf ist nicht mehr möglich. Masken mit angeschlossenen CPAP-Geräten können hier Abhilfe verschaffen, weil sie verhindern, dass die oberen Luftwege zusammenfallen.

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Was macht man bei einer CPAP-Beatmung?

Die meisten CPAP-Geräte erzeugen den positiven Atemwegsdruck mithilfe einer dichtsitzenden Maske. Bei Bedarf, etwa auf der Intensivstation, schließt man sie an einen Beatmungsschlauch an. Im Normalfall atmet der Patient dabei nur Umgebungsluft. Die Geräte können, falls nötig, aber auch reinen Sauerstoff beimischen und den Patienten damit zusätzlich unterstützen. Weil durch den dauerhaften Luftstrom bei einer CPAP-Therapie die Schleimhäute austrocknen würden, befeuchten die Geräte zudem die Atemluft.

Die CPAP-Geräte für den Privatgebrauch ähneln denen auf einer Intensivstation, allerdings besitzen sie bei weitem nicht so viele Funktionen.

Schlafapnoe-Masken

Einfache Nasenbrillen, wie sie unter anderem im Krankenhaus zur Sauerstoffgabe bei Luftnot verwendet werden, reichen nicht bei Schlafapnoe. Es stehen mehrere Maskensysteme zur Verfügung:

  • Nasenmasken
  • Mund-Nasen-Masken
  • Vollgesichtsmasken
  • Nasenlochmasken
  • Beatmungshelm

Die Entscheidung, welche Maske im Einzelfall am besten geeignet ist, richtet sich nach der Gesichtsform und den Schlafgewohnheite des Patienten. Eine Rolle spielt zum Beispiel, ob der Patient vorwiegend durch den Mund oder durch die Nase atmet.

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Welche Risiken birgt CPAP?

Bei richtiger Anwendung ist die CPAP-Beatmung eine ungefährliche Therapie. Allerdings treten gerade im häuslichen Bereich manchmal Probleme auf, vor allem, wenn die Maske noch ungewohnt ist. So klagen einige Patienten mit CPAP-Therapie über trockene Nasen-, Mund- oder Rachenschleimhäute. Eventuell muss dann die zugeführte Luft stärker befeuchtet werden.

Wenn die Maske im Schlaf trotz festgezogener Gurte versehentlich verrutscht, baut sich einerseits nicht genügend Beatmungsdruck auf. Andererseits strömt die Luft dann oft an den Augen vorbei. Das kann in ungünstigen Fällen zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führen.

Sitzt die CPAP-Maske sehr fest, drückt sie womöglich zu stark auf das Gewebe, besonders im Bereich der Wangen. Wenn der Patient beziehungsweise das Pflegepersonal das nicht rechtzeitig bemerkt, können sich Druckgeschwüre entwickeln. In schweren Fällen muss dann sogar operiert werden. Diesem Problem kann man aber vorbeugen, indem man die Gurte der Maske nicht zu fest zieht und zudem regelmäßige Pausen in der CPAP-Therapie festlegt - die Maske sollte nie dauerhaft getragen werden!

Wegen des positiven Atemwegdruckes kann bei einer CPAP-Beatmung auch Luft in den Magen gelangen. Das führt unter Umständen zu einem Völlegefühl und Blähungen. Diese Nebenwirkung ist aber meist ein Anzeichen dafür, dass der Druck am CPAP-Gerät zu hoch eingestellt ist.

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Was muss ich bei der CPAP-Therapie beachten?

Wenn der Arzt Ihnen eine Maske verschreibt, ist es wichtig, dass Sie sich Zeit für die Eingewöhnung lassen. Es ist vollkommen normal, dass der Schlaf durch diesen Fremdkörper am Anfang eher noch unruhiger und ebenso wenig erholsam wie bisher ist. Lassen Sie sich durch diese anfänglichen Schwierigkeiten aber nicht entmutigen. Schon bald werden Sie sich am Morgen ausgeschlafen und erholt fühlen.

Da zu Beginn der CPAP-Therapie noch nicht feststeht, welcher Atemwegsdruck für Sie persönlich der richtige ist, beginnt der Arzt zunächst mit einem niedrigen Druck. Bei Bedarf wird er gesteigert. Es kann für Sie dann erstmal unangenehm sein, wenn Sie plötzlich gegen einen höheren Druck anatmen müssen. Auch hier werden Sie sich aber bald an die neue Einstellung gewöhnen.

Wenn Sie bei der Anwendung Symptome wie Augenrötung oder trockene Schleimhäute feststellen, sollten Sie dies umgehend Ihrem Arzt mitteilen. Eventuell ist dann eine Umstellung auf eine andere CPAP-Maske notwendig.

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CPAP-Beatmung: Gründe, Ablauf und Risiken (2)

Andreas Hofmann

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Quellen:

  • Herold, G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2021
  • Rathgeber, J. et al.: Grundlagen der maschinellen Beatmung, Thieme Verlag, 2. Auflage, 2010
  • S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin: "Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Erwachsenen" - Teilaktualisierung 2020
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